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Ein Blick in die Geschichte

Aus der „grauen Vorzeit“ der Hockeyabteilung des KTV ist wenig überliefert. Was nicht heißen muss, dass Hockey in der Frühzeit des 1846 gegründeten Karlsruher Turnvereins eine unbedeutende Rolle gespielt haben könnte. Immerhin wurde erstmals 1913 eine Hockeyabteilung gegründet (also schon vier Jahre nach der Gründung des Deutschen Hockey-Bundes 1909). Schwere Schicksalsschläge trafen den Verein in der politisch katastrophalen und von zwei Weltkriegen geprägten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der Neuanfang nach 1945 war für den KTV beschwerlich, zumal u. a. das Vereinsheim im Krieg einem Bombenangriff zum Opfer gefallen war und man praktisch bei Null anfangen musste. Aber immerhin hatte die Platzanlage (der „Wald-, Turn- und Spielplatz“ von 1933) NS-Zeit und Krieg überdauert. 

Ein sportlicher wie gesellschaftlicher Höhepunkt in der frühen Nachkriegszeit war der Besuch einer Juniorenmannschaft des englischen Seaford College (West Sussex) im April 1952. Die Engländer wohnten in Heidelberg bei Bekannten und Verwandten und besuchten den KTV wegen seiner „letzten Erfolge“. Das Freundschaftsspiel gewannen die überlegenen Engländer etwas zu hoch mit 5:1. In dieser Eliteschule war und ist noch heute Hockey „Pflichtfach“.

Bis 1953 wurde – mit Unterbrechungen – beim KTV immer Hockey gespielt, dann gab es zwischen dem Vorstand des Gesamtvereins und dem damalige Trainer Herbert Schollmeier (Betreuer im Olympiateam 1936) Unstimmigkeiten, weshalb dieser den Verein verließ. 1954 wurde die Hockeyabteilung aufgelöst, was dazu führte, dass alle Spieler, bis auf drei, zum Karlsruher SC (vormals FC Phönix) wechselten, der damals auch noch eine Hockeyabteilung hatte.

1959 trafen sich Udo Müller-Wirth und Julius Bajzik im Karlsruher Rheinstrandbad Rappenwörth und beschlossen im KTV wieder Hockey zu spielen. Einige Spieler kamen vom KSC zurück. Und so konnte man sich 1962 erstmals wieder an der Punkterunde des Landesverbands beteiligen. Seither gab es wieder ununterbrochen eine Hockeyabteilung beim KTV, wobei Julius Bajzik – nach seiner aktiven Spielerlaufbahn in vielerlei Funktionen – als „guter Geist“ bis heute der Abteilung treu geblieben ist. Eine Lebensleistung, die den Hockeysport in Karlsruhe prägte.

Mit den ganz großen Titeln kann die Hockeyabteilung zwar nicht aufwarten, aber ein paar beachtliche sportliche Erfolge gab es über die Jahre immer wieder. 1949 wurde der KTV Badischer Meister und in der Folge schaffte das die Jugend A mehrfach. Die Herren spielten erfolgreich bis in die zweithöchste Spielklasse (Regionalliga). Vor allem auch die Mädchen-Teams und die weibliche Jugend konnten in den verschiedenen Altersgruppen immer wieder Landesmeisterschaften auf dem Feld und in der Halle gewinnen. Auch bei den Süddeutschen Meisterschaften mischten die KTV-Mädels immer wieder erfolgreich mit. Höhepunkt war dabei der Gewinn des Titels bei der Süddeutschen 1985 (unter Trainerin Helga Schmidt) mit der anschließenden Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft, wo man hinter Düsseldorfer HC, Eintracht Frankfurt und Eintracht Braunschweig den vierten Platz belegte – der größte Erfolg einer Hockeymannschaft seit Bestehen des Vereins. Ende der 1990er-Jahre gab es im Erwachsenen-Hockey des KTV erneut eine Krise. Nacheinander meldeten sich die Damen- und die 2. Herrenmannschaft vom Spielbetrieb ab. Ein Jahr später folgten die 1. Herren. Nach etwa zwei Jahren Pause formierten sich die Teams neu. Die Herren mussten in der untersten Spielklasse neu starten. Von da an ging es wieder kontinuierlich bergauf… (Rainer Beck) 

Heute

Das Team der 1. Herren spielt in der Saison 2019/2020 in der Hockey-Oberliga, der höchsten Spielklasse in Baden-Württemberg. Die 1. Damen spielen in der 1. Verbandsliga mit guten Aussichten ebenfalls in die Oberliga aufzusteigen.

Im Januar 2021 zählt die Hockeyabteilung 280 Mitglieder. Die Stärke der Hockeyabteilung ist bis heute eine solide Jugendarbeit, die immer wieder Talente hervorbringt und fördert. Im Vordergrund stehen bei allem sportlichen Wettstreit der Spaß am Sport, die Gemeinschaft und der Teamgeist.

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